Eisenbahn-Hochleistungsstrecke Wien-Flughafen - Ostbahn ("Flughafenspange")
Auftraggeber: ÖBB-Infrastruktur AG
Bearbeitungszeitraum: seit 2021
Zur Schaffung einer leistungsfähigen Personenfernverkehrsachse auf der Relation Wien Hbf - Flughafen Wien - Györ - Budapest sowie zur funktionalen Anbindung Flughafen Wien - Bratislava, soll östlich des Flughafens Wien Schwechat eine Verbindungsschleife zwischen der Flughafenschnellbahn und der Ostbahn, die sogenannte "Flughafenspange" hergestellt werden. Gleichzeitig soll ein Ausbau des Bahnhofs Bruck a.d. Leitha zum Regionalverkehrsknoten erfolgen.
Neben dem zweigleisigen Neubau der 25 km langen Verbindungsstrecke sind u.a. Gleiszulegungen und Umbauten an den anschließenden Bestandsstrecken sowie Bahnhofsum- und Neubauten geplant.
Im Querungsbereich der Fischa und des Reisenbaches wird die Trasse über eine Länge von 1,8 km in Tieflage geführt. Daran schließen wasserdichte Wannen mit einer Gesamtlänge von 0,9 km an. In diesem Abschnitt kommt auch der neue Bahnhof Enzersdorf a.d. Fischa zu liegen. Außerdem beinhaltet die Planung mehrere Bahnüber- bzw. unterwerfungen, 30 Querungsobjekte sowie zahlreiche Stützkonstruktionen.
BGG Consult ist für dieses Projekt im Rahmen der Umweltverträglickeitsprüfung inkl. Eisenbahnrechtlichem Bewilligungsverfahren mit der Bearbeitung der Fachbereiche Geologie, Geotechnik und Hydrogeologie betraut.
Unter Berücksichtigung von Ergebnissen zahlreicher vorangegangener Erkundungskampagnen im Projektbereich wurden für das aktuelle Projekt weitere 104 Kernbohrungen, 36 Pumpversuche, 106 Rammsondierungen und 66 Sondierschlitze geplant, betreut und ausgewertet. Außerdem sind das hydrogeologische Umfeld und insbesondere bestehende Brunnenanlagen umfassend erhoben worden. Auf dieser Basis erfolgte die Ausarbeitung des Fachberichts für Geologie, Geotechnik und Hydrogeologie.
Baumaßnahmen im Grundwasser:
Aus Gründen des Naturschutzes werden die Fischa, der Reisenbach und das angrenzende Natura 2000 Schutzgebiet mittels Tunneln in Offener Bauweise gequert. Aufgrund der Einbindung in den Grundwasserkörper sind für die Herstellung der Tunnel- und Wannenbauwerke wasserdichte Baugrubenumschließungen erforderlich. Wo der Aquifer durch das Bauwerk unterbrochen wird, sind zur Aufrechterhaltung der Strömungsverhältnisse im Endzustand Grundwasserkommunikationsmaßnahmen vorzusehen. Basierend auf Modellberechnungen wurden hierfür Filterschichten ober- oder unterhalb der Bauwerke sowie Durchleitungen konzipiert.
Außerdem binden ein Großteil der Querungsobjekte (Unterwerfungen, Unterführungen, Brücken) in das Grundwasser ein, sodass umfangreiche Maßnahmen zur Wasserhaltung während der Herstellung bzw. zur Abdichtung der Baugruben berücksichtigt werden mussten.
Stand Mai 2025