Seestadt Aspern, Wien: Ressourcenmanagement und diverse Hochbauten
Auftraggeber: div. Bauträger, div. Baufirmen
Bearbeitungszeitraum: seit 2006
Auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern im 22. Wiener Gemeindebezirk entsteht derzeit die Seestadt Aspern, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Bis zum Jahr 2030 soll dabei eine Fläche von 240 ha überbaut werden. Zusätzlich zu Wohn- und Bürobauten werden hier auch Gewerbe- und Industriebetriebe neben dem Landschaftsteich und sonstigen Freizeitanlagen angesiedelt. Bis 2017 wird der südliche Teil mit 3500 Wohneinheiten und einer Bruttogeschoßfläche von 240.000 m² fertiggestellt sein.
Bei dem Projekt wurde von vorne herein großen Wert auf ressourcenschonende und umweltfreundliche Bauweisen gelegt. Das Baukonzept sieht daher eine weitgehende Verwendung von am Baufeld gewonnenen Massenbaustoffen vor.
BGG Consult war für dieses Projekt bereits in der Vorstudie des Ressourcenmanagements, Modul Materialabbau und Geländemodellierung, im Auftrag des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds tätig. Hierfür wurde, basierend auf sämtlichen erhobenen Daten und ergänzenden Sondierschlitzen, eine Gutachterliche Expertise zum Baugrund, Materialmanagement und zu den Tiefbaumaßnahmen erstellt.
Im Vorfeld der Errichtung der ersten Hochbauten sind durch BGG Consult im Auftrag der jeweiligen Bauträger für 20 Baufelder (durchschnittliche Größe 5.000 m²) Geotechnische Gutachten für die Einreichung erarbeitet worden. Hierfür waren weitere Erkundungsarbeiten erforderlich.
Im Zuge des Baues erfolgte schließlich eine geotechnische Begleitung im Auftrag der Generalunternehmer sowie eine hydrogeologische Beweissicherung.
Unterschiedliche Fundierungsmethoden:
So gleichförmig sich das ebene Flugfeld an der Oberfläche darstellt, so stark variiert der Untergrundaufbau auf kleinstem Raum. Innerhalb eines Baufeldes wurden beispielsweise Schwankungen der Kiesoberkante von bis zu 4 Metern registriert. Darüber hinaus variiert die Lagerungsdichte des quartären Kieses erheblich.
Dementsprechend sind für jedes Baufeld (z.T. für jeden Baukörper) auf die jeweilige Situation angepasste Untergrundverbesserungsmaßnahmen festgelegt worden. Folgende Varianten wurden bei den gegenständlichen Baufeldern ausgeführt:
- keine Bodenverbesserung
- Bodenaustausch bis quartärer Kies
- Rütteldruckverdichtung
- Rüttelstopfverdichtung
- Impulsverdichtung (z.T. mit Bodenstabilisierung)
Stand Mai 2014