Koralmbahn Graz - Klagenfurt, Abschnitt Mittlern - Althofen, Baulos 60.2 (Kühnsdorf)
Auftraggeber: ÖBB-Infrastruktur AG
Bearbeitungszeitraum: 1996 bis 2014
Die Koralmbahn soll die Städte Graz und Klagenfurt mit einer neuen, 124 km langen, zweigleisigen Hochleistungsstrecke verbinden.
Das gegenständliche Baulos umfasst einen Neubauabschnitt einer Länge von 2,8 km, zwei Straßenüberführungen, zwei Eisenbahnbrücken (Längen 225 m bzw. 120 m) und den Grüntunnel Kühnsdorf mit einer Länge von 500 m. Außerdem waren weiträumige Straßenumlegungen und -neubauten, die teilweise Errichtung des Bahnhofs Kühnsdorf-Klopeinersee sowie Entwässerungsmaßnahmen zu realisieren.
BGG Consult begleitete diesen Projektabschnitt in den Fachbereichen Geotechnik, Hydrogeologie und Geologie seit der Grundbearbeitung. Zunächst wurden Fachbeiträge für die Trassenauswahl erstellt. Für die Umweltverträglichkeitserklärung erfolgte die Grundlagenerhebung mit Vorlage des Fachbeitrages zum Grundwasser und zur Geologie. In weiterer Folge wurden, auf der Basis intensiver Untergrunderkundungen, die Unterlagen für die Eisenbahnrechtliche Einreichung sowie das Gutachten für die Bauausschreibung erarbeitet. Zusätzlich waren Unterlagen für Wasserrechtliche Einreichungen im Zusammenhang mit Grundwasserabsenkungen im Nahebereich eines Quellschutzgebietes zu erstellen.
Während der Bauausführung erfolgte eine geologisch-geotechnische und hydrogeologische Baubetreuung.
Grüntunnel Kühnsdorf:
Im Sohlbereich des Grüntunnels Kühns-dorf stehen über weite Bereiche Stillwassersedimente äußerst geringer Tragfähigkeit an. Gut tragfähige Materialien (Moräne bzw. quartäre Kiese) setzen zwischen 10 m und 15 m unter GOK ein. Das Grundwasser kommt oberflächennah zu liegen. Aus diesem Grund sah die Planung von vorne herein eine Tiefgründung vor. Im Zuge der Baurealisierung wurden im Rahmen eines Value Engineerings anstelle der projektierten Mikropfähle unbewehrte SOB-Pfähle ausgeführt.
Zur Grundwasserkommunikation ist unmittelbar unter der Bodenplatte eine Filterschichte angeordnet worden.
Durch die laufende geotechnische Begleitung konnte auch bei den vorliegenden schwierigen Untergrundverhältnissen eine technisch einwandfreie und wirtschaftliche Gründung gewährleistet werden.
Stand Oktober 2016