ÖBB-Strecke Amstetten - Tarvis (Schoberpassstrecke), Baulos 12
Auftraggeber: Österreichische Bundesbahnen
Bearbeitungszeitraum: 1995 bis 2004
Im Zuge des zweigleisigen Ausbaus der Schoberpassstrecke wurde als letztes Teilstück der 4 km lange Abschnitt Unterwald - Kalwang (Baulos 12) realisiert. Dabei waren auch Linienverbesserungen sowie die Errichtung eines Tunnels (Unterwaldertunnel) vorgesehen.
Die neue Strecke weicht bis zu 250 m vom Bestand ab, wodurch aufgrund der topografischen Verhältnisse bis zu 17 m hohe Dämme und bis zu 20 m tiefe Einschnitte erforderlich wurden. Der in bergmännischer Bauweise aufgefahrene Unterwaldertunnel weist eine Länge von 1 km auf. Die maximale Überlagerungshöhe beträgt 100 m.
Neben den erdbaulichen Maßnahmen wurden auch Objektsneubauten sowie Stützkonstruktionen realisiert.
BGG Consult oblag bei diesem Projekt die geotechnische und hydrogeologische Beratung während der gesamten Planungs- und Ausführungsphasen. Hierfür erfolgten zunächst die Festlegung, Ausschreibung, Koordination und Auswertung der Bodenaufschlussarbeiten. Dabei war eine enge Zusammenarbeit mit dem beauftragten Geologen erforderlich, die sich auch in der Erstellung eines gemeinsamen Gutachtens zur Geologie, Geotechnik und Hydrogeologie für die Eisenbahnrechtliche Einreichung äußerte.
Während des Baues erfolgte die geotechnische und hydrogeologische Begutachtung vor Ort. Außerdem wurden geodätische Messpunkte sowie Inklinometermessstellen betreut.
Unterwaldertunnel, Westportal:
Das Westportal des Unterwaldertunnels kommt in einer geologisch sensiblen Zone zu liegen. Seitens des Geologen wurden aktive Kriecherscheinungen attestiert. Der Sicherung der Voreinschnittsböschungen war demnach besonderes Augenmerk zu schenken. Zur Vermeidung von Hanginstabilitäten kam eine Sicherung aus Spritzbeton und Freispielankern zur Ausführung. Die Überwachung der Standsicherheit der Böschungen erfolgte mittels Ankerkraftmessungen, geodätischer Verschiebungsmessungen und Inklinometermessungen. Durch die messtechnische Erfassung des Baugrundverhaltens und deren Interpretation konnte eine, den Sicherheitsanforderungen genügende und wirtschaftliche, Verbauung des kritischen Voreinschnittsbereiches erzielt werden.
Stand November 2006